Naturpark Puez-Geisler

Naturpark Puez-Geisler
Naturpark Puez-Geisler
Oberfläche: 7.930 Hektar
Provinz: Bozen-Südtirol
Parks: Naturpark Puez-Geisler

Dieses relativ kompakte Welterbesystem wird im Süden vom Grödner Tal begrenzt, im Osten vom Gadertal, im Norden vom ursprünglichen Villnösser Tal. Zwei für die Dolomitenlandschaft typische Landschaftsformen kennzeichnen das Gebiet. Im Norden beherrschen es zwei aneinander gereihte Massive: die Aferer Geisler mit dem Peitler Kofel und die Villnösser Geisler mit dem Sas Rigais - ehemals allein stehende Riffbauten.

Aufgrund tektonischer Prozesse und Erosion weisen sie heute ausgezackte Kämme auf und stellen mächtige Dolomit-Monolithen dar. Den südlichen Bereich (Gherdenacia) hingegen nimmt eine weitläufige, verkarstete und etwa 2500 Meter hoch liegende Hochfläche ein. Sie besticht durch ihre Bergwiesen und –seen und umringt den Col de Puez. Kegel- bis pyramidenförmig aufragende Gipfel aus bunten Kalken und Mergeln der Kreide-Zeit (vor ca. 145 bis 100 Millionen Jahren) wie der Col de la Soné bereichern die mondähnliche Landschaft zusätzlich. Bemerkenswert sind die geologischen Aspekte: Die Schichtabfolge ist eine der vollständigsten der gesamten Dolomiten, die tektonische Verformung eher gering. Das Zeitalter, in dem tropische Atolle und Riffe vorherrschten, ist vollständig aufgezeichnet (Trias-Zeit, vor ca. 251 Millionen Jahren).

Aber auch die jüngere, mit dem Absinken der flachen Meeresböden in ozeanische Tiefen während der Jura- und Kreide-Zeit (vor ca. 190 bis 100 Millionen Jahren) verbundene Geschichte lässt sich sehr gut nachvollziehen. Die Geländeformen sind stark an tektonische Bruchflächen gebunden. Im nördlichen Bereich herrschen besonders durch die Schwerkraft bedingte Prozesse mit hoher Reliefenergie vor, das heißt, es bilden sich vor allem Sturzschutt und Bergstürze. Den südlichen Bereich hingegen prägen Karstformen. Zudem finden sich häufig Geländeformen und Ablagerungen eiszeitlicher Herkunft sowie zahlreiche Hangrutschungen, die einige Jahrtausende alt sind und heute noch andauern.

Die Berge des Gebirgssystems sind:
  • Sas Rigais (3.025 Meter)
  • Peitler Kofel (2.875 Meter)
  • Puezspitze (2.725 Meter)
  • Sassongher (2.665 Meter)
  • Col de la Soné (2.634 Meter)
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