Bletterbach

Bletterbach
Bletterbach
Oberfläche: 271 Hektar
Provinz: Bozen-Südtirol
Naturdenkmal: Bletterbach

Das kleine Welterbesystem Bletterbach liegt am Ende eines tief eingeschnittenen Tals, das etwas südlich von Bozen in das Etschtal mündet und von den Dörfern Aldein und Radein, dem Berg Schönrast und dem Jochgrimm begrenzt wird. Entstanden ist die Schlucht durch einen gleichnamigen Bach. Er hat im Lauf von Jahrtausenden jene geschichteten Sedimentabfolgen freigelegt, die an der Basis der Dolomiten liegen.

In der mehrere Kilometer langen und bis zu 400 Meter tiefen Schlucht sieht man einen Querschnitt durch die Gesteinsschichten, die sich vom Oberperm bis zur untersten Mitteltrias (vor ca. 275 bis 243 Millionen Jahren) erstrecken und damit detailliert den Beginn der geologischen Entwicklungsgeschichte der Dolomiten erzählen. Schicht für Schicht, einem Bretterstapel gleich, liegt die zu Stein gewordene Erdgeschichte nahezu ungestört da und erzählt von der allmählichen Überflutung dieser ehemals trockenen Ebenen durch das Tethysmeer, von Klimaschwankungen, der Pflanzenwelt und Fußabdrücken der damals dort lebenden Reptilien und Amphibien.

Die vom Bletterbach tief eingeschnittene, gleichnamige Schlucht veranschaulicht spektakulär das unterschiedliche Erosionsverhalten der Gesteinsschichten. Abseits der bekanntesten Dolomitenmassive gelegen, ermöglicht sie bei einem Höhenunterschied von über 900 Metern zwischen Weißhorn (2317 Meter) und dem ihrem Grund einen der atemberaubendsten Einblicke in die Entstehungsgeschichte der Dolomiten. 
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