Dolomiti Settentrionali

Dolomiti Settentrionali
Dolomiti Settentrionali
Oberfläche: 53.586 Hektar
Provinzen: Belluno, Bozen-Südtirol
Parks: Naturpark Fanes-Sennes-Prags, Naturpark Sextner Dolomiten, Parco Naturale Dolomiti d’Ampezzo

Unter der Bezeichnung „Nördliche Dolomiten“ versteht man das weitläufigste der neun Welterbesysteme mit einigen der berühmtesten Berggruppen der Alpen: die Sextner Dolomiten, die Gruppe der Cadini, die Gruppen von Fanes, Sennes und Prags, die Hohe Gaisl, die Tofane, der Monte Cristallo, der Antelao, der Sorapis und die Marmarole. Das Pustertal, das Sextnertal, das Gadertal und das St.- Kassian-Tal (Südtirol) sowie die Täler Val Boite und Valle del Piave (Ampezzo und Cadore) umschließen das Gebiet, während sich von Osten her das Tal Valle Ansiei tief zwischen die Marmarole und die Cadini schiebt. Es ist ein vielfältiges System, mit Gipfeln, Hochplateaus und Seen - ein Ort, der früh die Legendenbildung angeregt hat und mit seiner Schönheit die Menschen nach wie vor berührt.

Die Nördlichen Dolomiten weisen die vollständigste Gesteinsabfolge der gesamten Dolomiten auf. Sie reicht vom metamorphen Grundgebirge aus Brixner Quarzphyllit – ein uraltes Gebirge, das bereits zu Beginn des Perm (vor ca. 300 Millionen Jahren) ein abgeflachtes Relief aufwies – bis zu den jüngsten Meeresablagerungen der Dolomiten am Monte Parei aus dem Oligozän/Miozän (vor ca. 30 Millionen Jahren).

Die Abfolge verschiedener Ablagerungsräume ist beeindruckend: von den Wüsten des Perm, den tropischen Riffen und Meeresböden der Mittel- und Obertrias (vor 248 bis 200 Millionen Jahren), den Lagunen und Stränden des Jura (vor 200 bis 145 Millionen Jahren) bis hin zu den Meerestiefen der Kreidezeit (vor ca. 145 bis 80 Millionen Jahren). Die Pflanzenfunde im Gebiet von Prags aus der Zeit des Anis (ca. 245 Millionen Jahre alt), die Fossilien der St.-Cassian-Formation (vor circa 237 bis 235 Millionen Jahren), die Korallen der Seelandalpe, die ältesten Bernsteine des Mesozoikums (ca. 232 Millionen Jahre alt), die Megalodonten (Muscheln) des Hauptdolomit, die Ammoniten (Kopffüßer) der Puez-Mergel mit ihrer eigentümlichen, aufgelösten Spiralenform oder die Bären der Conturines sind Beispiele dafür, fossilreich dieses Gebiet ist. Die geologischen Prozesse, die die hauptsächlich im Meerwasser entstandenen Gesteinsschichten der Dolomiten aus demselben Meer heraushoben und in ein Gebirge verwandelt haben, sind überall in Form von Verfaltungen und Bruchflächen sichtbar.

In diesem weitläufigen System trifft man auf vielfältige geomorphologische Erscheinungen: solche, die im Zusammenhang mit den Verformungen der Erdkruste entstanden sind und die sich durch eine hohe Reliefenergie auszeichnen (Abbruchflächen und Bergsturzablagerungen); solche, die aufgrund klimatischer Veränderungen entstanden sind (Vor- und Rückwandern von Gletschereis); Karstformen, besonders landschaftsprägend auf den Ampezzaner Hochflächen; landschaftsprägende Prozesse aufgrund von schwerkraftbedingten Massenbewegungen, von denen viele bis heute aktiv sind.

Die Berge von diesem Berg-Systems sind:
Antelao (3.264 Meter)
Tofana di Mezzo (3.244 Meter)
Tofana de Inze (3.238 Meter)
Tofana di Rozes (3.225 Meter)
Cristallo (3.221 Meter)
Sorapis (3.205 Meter)
Dreischusterspitze (3.152 Meter)
Hohe Gaisl (3.146 Meter)
Zwölfer Kofel (3.094 Meter)
Elfer Spitze (3.092 Meter)
Drei Zinnen (Große Zinne) (2.999 Meter)
Marmarole (2.932 Meter)
Cadini di Misurina (2.839 Meter)
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